Algorithmen und Handlungsmacht in Krankenhäusern
Das Forschungsprojekt „Algorithmen und Handlungsmacht in Krankenhäusern“ beschäftigt sich mit einer Veränderung der Arbeit durch die fortschreitenden Informatisierung und digitalen Transformation in Krankenhäusern. In Zusammenarbeit mit Projektpartnern der Charité Berlin und der Freien Universität Berlin werden die Auswirkungen von Kontroll- und Teilautomatisierungsprozessen auf unterschiedliche Berufsgruppen wie die Ärzteschaft, Pflegekräfte und Medizinisch-Technische AssistentInnen untersucht.
Das empirische Vorgehen kombiniert qualitativen Nutzerstudien und ethnografischer Beobachtungen und konzentriert sich auf zwei Anwendungsfälle digitaler und algorithmischer Systeme an der Charité Berlin. Erstens, COPRA6 als Patientenmanagementsystem zur Dokumentation von Behandlungsaktivitäten auf der Intensivstation, und zweitens, ein Algorithmen-gestütztes Tool zur Teilautomatisierung der radiologischen Befundung.
Der Fokus liegt dabei insbesondere auf Handlungsmachtaspekten und der konstitutiven Verschränkung des Sozialen und Materiellen in der Entwicklung und Einführung von algorithmischen Technologien in Krankenhäusern, sowie deren Einfluss auf Arbeitssituationen, Arbeitsintensivierung und Arbeitszufriedenheit. Das Projekt wird durch die Hans-Böckler-Stiftung gefördert. Die Förderung umfasst rund 300.000 Euro für zunächst 2 Jahre (10/2021-09/2023).